Montag, 4. Januar 2021

Fühle dein inneres Kind und beginne dich zu heilen Teil 1.

 Das "innere Kind". Für die einen ist es Humbug, für die anderen lebendige Realität.

Das innere Kind wird im psychologischen Sprachgebrauch als Synonym für in der Kindheit erlernte Werte, Glaubenssätze und Emotionen bezeichnet. Die ersten 7 Lebensjahre sind dabei die am stärksten prägenden Jahre. Erlebst du in der Kindheit viel Unheil und wächst in einer dysfunktionalen Familie auf, erlebst wie deine Eltern schon morgens betrunken durch die Wohnung wanken, wirst du mit absoluter Sicherheit sehr viel Probleme im Erwachsenenalter haben.

Häufig ist es so, dass Kinder aus suchtbelasteten Familien sehr früh "parentifizieren". Das bedeutet, dass schon ein 7 jähriges Kind die Rolle der Eltern übernimmt. Es schmeißt den Haushalt, entschuldigt die Eltern beim Elternabend, erfindet Ausreden um die Eltern zu Schützen und um das soziale Erscheinungsbild der Familie nach außen hin stabil zu halten. 

Sind diese Kinder dann erwachsen, haben sie meist starke Probleme dabei sich selbst liebevoll wahrzunehmen und ihre Bedürfnisse zu spüren bzw. schämen sich sogar dafür, sich selbst gutes zu tun.

Sie stolpern von einer Beziehung in die nächste und geraten unbewusst immer wieder an die "gleiche Sorte" Mensch. Die erwachsenen Kinder aus der Alkholikerfamilie benötigen ihren Partner um sich selbst als sinnvoll wahrnehmen zu können. In vielen meiner Posts konntest du bereits den Satz lesen "Liebe mich, damit ich weiß wer ich bin". Und genau so ist es auch. Sie leben sprichwörtlich im Raum des anderen da sich es nie gelernt haben, auf sich selbst Rücksicht zu nehmen. 

Was hat nun das innere Kind damit zu tun? - Sehr viel sogar-.  Die erwachsenen Kinder aus der Alkoholikerfamilie reagieren auch heute noch in triggernden Situation wie sie damals als kleine Kinder reagiert haben, spüren die gleichen Emotionen und fühlen sich genauso hilflos wie damals als Kind. 

Ein kleines Beispiel aus meinem eigenen Leben, so wie ich es selbst noch vor einigen Jahren geführt habe:

Ich habe mir auf der Arbeit immer sehr viel Mühe gegeben, wollte immer positiv auffallen und habe mir sprichwörtlich den Arsch aufgerissen. Habe Dienste übernommen, habe Überstunden gemacht, habe die Arbeit für andere erledigen wollen. Und warum das ganze? Es war nicht aus Nettigkeit oder Nächstenliebe. Nein... ich war süchtig nach Bestätigung, süchtig nach Lob und Anerkennung. Dafür habe ich mich selbst weit hinten angestellt, nur um ein "Danke du bist so toll" von meiner Chefin zu hören. 

worin liegt die Verbindung zu meinem "Inneren Kind".- Ich habe als Kind einfach nie Lob und Anerkennung geschweige denn Liebe von meiner Mutter bekommen. Ich musste immer funktionieren um die Fassade aufrecht zu erhalten. Es hat sich nie jemand für meine Bedürfnisse interessiert und deshalb habe ich gelernt, dass man seine eigenen Bedürfnisse abgrundtief missachtet. 

Ich habe also Dienste ohne Ende geschrubbt, um mich selbst zu spüren. Es fühlte sich so gut an, dass ein Mensch etwas nettes zu mir sagte.

Du weißt sicher selbst, dass ich damit den falschen Weg gegangen bin. Alles was ich damit bezweckt habe  gleicht einem pusten am aufgeschürften Knie". Doch die innere Wunde die ich in mir trug, wurde dadurch nicht geheilt. Ich wurde lediglich angetriggert noch mehr für andere tun zu müssen um Anerkennung zu ernten. Mir selbst Anerkennung zu geben fühlte sich falsch, fremd und völlig absurd an. 




Wie kann ich diese Wunde heilen? 

Nun... es gibt kein Patentrezept, jeder muss seinen eigenen Weg finden. Doch egal welcher Weg für dich der Richtige ist, den ersten Schritt gehen wir alle gemeinsam. MUT und WILLEN sowie der Entschluss sein Leben endlich zu würdigen und etwas zu verändern. Stehen bleiben oder gar den Weg garnicht erst antreten garantieren dir weiterhin einen Platz in der Opferrolle.

Setze dich mit deinem inneren Kind auseinander. Nimm Verbindung zu ihm auf. Wie du das tust kannst du zu genüge im Internet nachlesen. Ich berichte dir nur von meinen eigenen Erfahrungen die bei mir tief wirksam sind und diese nenne ich dir im folgenden Absatz. 

Was hat dich damals als Kind glücklich gemacht? Wo hast du gespielt, auf welchen Spielplatz bist du oft gewesenen, auf welchen Baum bist du geklettert, welches Waldstück hast du unsicher gemacht. - Suche diese Orte auf-. Besonders effektiv ist diese Maßname wenn du nicht mehr an diesen Orten warst seit deiner Kindheit. Nimm dir ein paar Tage frei und reise in die Stadt in der du aufgewachsen bist und suche deine Orte auf. Du wirst sehen welche Emotionen dabei aufkommen. Du wirst dich wieder wie das kleine Mädchen oder der kleine Junge von damals fühlen. Genieße diesen Moment, spüre den Wind auf deiner Haut, rieche den Duft des Ortes, lausche den Geräuschen der Umgebung, schließe die Augen und lass die aufkommenden Emotionen in ihrem vollen Glanz zu. All das ist DEIN inneres Kind welches dir da gerade gegenüber steht. Sieh es an und lächel es an, umarme es auch gern in Gedanken wenn es sich für dich richtig anfühlt. 

Diese Methode ist die für mich mit großen Abstand die effektivste und emotionalste Methode um Kontakt mit meiner Vergangenheit aufzunehmen.


Im 2. Teil zum Thema inneres Kind wird es sehr persönlich. Ich stelle dir die Methode vor, wie du im Namen deines Inneren Kindes einen Brief an deine Eltern schreiben kannst und warum es für dich so heilend sein kann. 

Viel Liebe für dich.

Deine Susi


Wenn du auch Erfahrungen mit einem alkoholkranken Menschen gemacht hast wodurch du dich selbst in deinem Leben sehr eingeschränkt fühlst dann bist du herzlich willkommen in meinem Coaching-programm. Hier kannst du dich zum kostenfreien Gespräch anmelden in dem wir gemeinsam deinen Weg in eine neue Zukunft erstellen. 




Sonntag, 22. November 2020

Ständig Streit in der Beziehung - warum es ständig eskaliert und was du dagegen tun kannst

 Die kleine Juli lebt mit ihrer alkoholkranken Mama in einer kleinen Wohnung in Frankfurt. Juli schaut jeden Tag nach der Schule aus dem Fenster und sieht den anderen Kindern beim toben zu. Die 8- Jährige weiß ganz genau, dass niemand von den anderen Kindern weiß, dass sie existiert obwohl sie alle in eine Klasse gehen. 

"Juli sitzt in der Klasse allein an einem Tisch und wirkt auf die anderen Kinder eher beängstigend. Sie schaut immer sehr traurig aus und spricht kaum. Häufig kommt sie zu spät zum Unterricht und wirkt abwesend. Fast so, als wäre sie in einer anderen Welt. Spreche ich sie darauf an, sinkt ihr Blick auf den Boden und murmelt ganz leise, dass es alles gut ist." - Berichtet die Klassenlehrerin über Juli. 

Nach dem Unterricht verschwindet das kleine Mädchen sofort aus dem Klassenraum und läuft den ganzen Weg allein nach Hause. 

Dort angekommen fällt die Schultasche bis zum nächsten Morgen in die Ecke. Juli hat keine Zeit für Hausaufgaben. Ihre betrunkene Mutter, immer noch im Pyjama auf der Couch liegend, ruft mit verwaschener Stimme nach ihr. Juli weiß genau was ihre Mutter will, sie braucht den Schnaps in der braunen Flasche. Die Flasche, die Juli erst letzte Nacht bis zur Hälfte ins Spülbecken schüttete, damit ihre Mutter nicht alles auf einmal trinken kann. 

Julis Magen knurrt gewaltig, sie läuft in die Küche, um sich dort etwas zu essen zu machen. Der Kühlschrank gibt nicht viel her außer Bier und ein paar Scheiben Käse. Plötzlich steht ein fremder Mann in der Küche und begrüßt das kleine Mädchen. Bevor sie realisierte, dass er wohl wieder ein neuer Freund ihrer Mutter sei, schwankte er aus dem Raum und stolperte über ihre Schultasche. Juli standen die Tränen in den Augen. Sie ahnte, dass die Nachtwieder wenig Schlaf für sie bereit hielt, da ihre Mutter und der neue Mann sich wieder lautstark streiten werden. "Und wer soll sonst auf Mama aufpassen, wenn ich es nicht tue?" - Denkt Juli.

Viele Jahre vergingen und Juli ist mittlerweile 15 Jahre alt. Zu Hause hat sich nicht viel geändert. Ständig neue Männer, ständig Alkohol. Die Fürsorge für ihre Mutter scheint Juli mittlerweile komplett übernommen zu haben. Sie unterschreibt alle Papiere für ihre Mutter, entschuldigt sich im Namen der Mutter beim Elternabend der Schule und lässt sich immer wieder neue Ausreden einfallen. 

Freunde hat Juli kaum. Die meisten Menschen meiden sie, denn sie wirkt verschlossen und abwesend. Das kleine Losermädchen der 9a. So sieht sich Juli selbst. 

Das ist die Geschichte von Juli, die mittlerweile erwachsen ist. Juli ist berufstätig in einem sozialen Beruf und lebt immer noch in Frankfurt. Seit 3 Jahren ist sie in einer Beziehung mit einem Mann. 

Juli liebt ihren Partner über alles. Sie würde alles für ihn tun. Alles. Alex heißt er. Alex ist Maurer und kommt aus einer "normalen Familie". Er weiß nicht sehr viel über Julis Vergangenheit, nur dass ihre Mutter getrunken hat. 

Immer wenn Alex mal mit seinen Kumpels "einen drauf machen" will, beginnt für Juli schon viele Wochen vorher ein zerreißender, nicht nachlassender und zermürbender Schmerz, der sich nicht nur in ihr Herz bohrt, sondern auch in ihren Kopf und ihre Gedanken manipuliert. Sie schläft schlecht, malt sich Geschichten aus wie der Abend verläuft. Er wird andere Frauen kennenlernen und mich nicht mehr lieben. Sie beginnt diesen Herzschmerz zu fühlen, als wären die Gedanken bereits Realität geworden. Eine Träne beginnt zu fließen und ihr Herz schlägt, als würde es aus ihrer Brust springen wollen. Das Atmen fällt ihr schwer und ein stechender Schmerz hinter ihrem Brustbein lähmt sie. 

Am nächsten Morgen, als ihr Freund noch schläft, sucht sie sein Handy, gibt den Pin ein und liest seine Nachrichten. Sie weiß nicht warum sie das tut. Doch die Angst leitet sie. Alex wacht auf, erwischt sie und es kommt zum Streit. 

Diese Situation kommt regelmäßig vor. Mittlerweile hat Alex den Pin seines Handys geändert, weil er sich nicht kontrollieren lassen möchte und die Schnüffelleien von Juli als großen Vertrauensmissbrauch empfindet. Juli wiederum fühlt sich nun bestätigt, dass Alex ihr etwas verheimlicht. 




Juli geht es deswegen schon seit vielen Monaten schlecht. Sie verliert mehr und mehr an Lebensfreude und beginnt sich selbst zu hassen. Sie kann ihm nicht vertrauen. Es gibt unendlich schöne und charakterstarke Frauen, es ist eine Frage der Zeit, bis er sie für so eine Frau verlässt. Sie wartet darauf, Tag für Tag. Die Beziehung ist deshalb alles andere als schön. Weder Juli noch Alex fühlen sich wohl. 

Warum ist Juli so? 

Du kennst nun Julis Kindheit mit ihrer Mutter. Sie lernte vom 1. Tag an, dass ihre Mutter ihr nur Liebe geben kann, wenn sie gerade nüchtern ist oder eine gute Phase hat. Ständig musste Juli für ihre Mutter lügen, den Haushalt schmeißen und sich selbst versorgen. Es gab keine Bezugsperson in ihrem Leben, der Juli vertrauen konnte. Ständig gingen fremde Männer in der Wohnung ein und aus und jedes Mal erklärte Julis Mutter ihrer Tochter, dass dieser Mann nun Mamas neuer Partner sei und diese für immer zusammen bleiben. Nach 6 Wochen kam dann das ernüchternde Ergebnis, dass die Beziehung beendet sei. Fehlende Beständigkeit, Vertrauensmissbrauch und Liebe geknüpft an Bedingungen sind Werte, die Juli übernommen hat. Diese Werte bestimmten Julis Leben vom ersten Tag an und beeinflussen ihr gesamtes Handeln, Denken und Fühlen. 

Wen sieht Juli, wenn sie in den Spiegel schaut?

Juli schaut in den Spiegel und sieht eine fremde Frau, für die sie keine positiven Gefühle empfinden kann. Sie sieht eine traurige Frau und fragt sich warum sie so leiden muss. Sie sieht keinen Ausweg, keine Hoffnung, kein Glück. Sie fühlt keine innere Verbindung zu diesem Menschen in dem Spiegelbild und schafft es nicht, ihrem gegenüber in dem Spiegel in die Augen zu sehen, wendet ihren Blick deshalb verschämt Richtung Boden. 

Was kann Juli helfen? 

Juli darf ihre Kindheit nicht verdrängen. Es ist wichtig, dass sie genau da beginnt. Ihre Verhaltensweisen wie Eifersucht, Misstrauen, Angst und Unsicherheit sowie negative Glaubenssätze wie "ich bin wertlos" oder "ich bin nicht liebenswert" sind allesamt Ergebnis ihrer Kindheit. Wichtig also ist es als allererstes darüber zu reden, die Seele braucht das Gefühl verstanden zu werden.

Wenn Juli herausfindet, welche negativen Werte und Glaubenssätze sie unbewusst hat, kann sie diese hinterfragen und auflösen. Als Kind mögen diese eine Art Schutzfunktion gewesen sein um in der Öffentlichkeit nicht aufzufallen, heute aber behindern sie ihr ganzes Leben. 

Die ständigen Beziehungen ihrer Mutter mit anderen Männern zeigten Juli, dass nichts beständig ist und es eine Liebe für ewig niemals geben kann. 

Das mag natürlich so sein. Denn niemand kann dir jemals etwas garantieren und wer weiß schon ob eine Liebe für immer hält. Dennoch ist ein Leben ohne Vertrauen kein Leben. Juli kann lernen Vertrauen in sich aufzubauen. Das allein ist die Grundlage um auch anderen Menschen zu vertrauen.

Wie kann Juli Vertrauen in sich aufbauen? 

Als erster Schritt, wie oben erwähnt, müssen die hindernden Glaubenssätze weg und durch positive ersetzt werden. Das kann man lernen, indem sie tgl. daran arbeitet. Das kann sie in Form einer täglichen Übung tun. 

Außerdem... und ich möchte wirklich betonen, dass dies mein ganz eigener persönlicher Rat ist, der etwas Mut erfordert, hilft eine "Mutprobe". Jeder von uns hat diesen Wunsch, diesen Traum oder diese Vision die schon unser Leben lang in uns hausiert. Weißt du wovon ich spreche? Dieser Drang, den du immer wieder unterdrückst weil du es selbst für verrückt hältst. Tu genau das!! Es erfordert Mut und lehrt dir unglaubliche mentale Stärke. Vielleicht ist es ein langersehnter Jobwechsel, vielleicht willst du alle Zelte abbrechen und die Welt bereisen, vielleicht möchtest du endlich deiner heimlichen Liebe deine Gefühle gestehen....TU  ES. 

Jedes mal wenn Juli den Alkohol in den Abfluss schüttete um zu kontrollieren, dass die Mutter sich nicht tot saufen kann, gab das Juli ein Gefühl von Kontrolle. Die Kontrolle über die Gesundheit ihrer Mutter. Aus dieser "Notwendigkeit" entwickelte sich der Kontrollwahn, der Juli dazu veranlasste das Handy ihres Freundes regelmäßig zu kontrollieren. Und da die Liebe zu Juli immer an Bedingungen geknüpft war, benötigt sie die andauernde Bestätigung, dass sich an der Liebe zu ihr nichts geändert habe und diese immer noch existiert. 

 Juli kann niemanden anders kontrollieren, doch sie kann etwas kontrollieren was viel wertvoller ist. Ihre Gedanken. Gedanken steuern die Gefühle. Das Gehirn kann nicht unterscheiden, ob eine Situation gerade nur in den Gedanken stattfindet oder real ist. Die Gefühle dazu hingegen, sind real. Kreisen als die Gedanken um einen möglichen Seitensprung ihres Freundes, wird sie den Schmerz in vollem Umfang spüren, obwohl nichts der gleichen Real ist. 

Es ist möglich die negativen Gedanken zu unterbrechen. Auch das erfordert tägliche Arbeit. Wichtig ist immer den Fokus auf etwas Positives zu lenken.

Täglich 5 Dinge in die Gedanken rufen, weshalb man glücklich sein darf ist eine gute Übung. Ich bin dankbar für eine gute Arbeit, eine gesunde Familie, keine Geldnot... ich bin mir sicher, dass auch du genug Gründe findest. 


Du hast deine ganz eigene Geschichte und wenn du Interesse daran hast sie zu erzählen, dann komm auf mich zu und ich kann sie gern hier vorstellen. Selbstverständlich anonym. 

Deine Susi





Mittwoch, 11. März 2020

Immer wenn es schon weh tut, hole ich die Salzdose und streue nach

Ich habe mich in den letzten Wochen sehr viel mit dem Thema "Emotionaler Schmerz" in der Beziehung mit einem Suchtkranken Menschen beschäftigt. Habe mich selbst widergespiegelt in meinem Leben bei meiner alkoholkranken Mutter und habe mit Menschen gesprochen, die das gleiche Schicksal teilen oder in sonstiger engen Beziehung mit einem Suchtkranken stehen. Es spielt dabei keine Rolle, um welche Art der Abhängigkeit es sich handelt.

Kennst du das? Dein Ehemann, deine Ehefrau oder Partner/in scheint ein Problem zu haben?
Zuerst ist es nur ein Verdacht, den du hegst, ein Gefühl, eine Intuition. Noch ahnst du nicht, dass diese Intuition für die nächsten Monate dein stetiger Begleiter sein wird.  Da wir aber verlernt haben auf eine Intuition zu hören, schieben wir das ganze gekonnt zur Seite, immer und immer wieder.
Willkommen im Hamsterrad.
Viele Monate vergehen und aus deinem Verdacht, den du anfangs hegtest, wird traurige Gewissheit.
Vielleicht hat dein Partner/ in von selbst gemerkt, dass etwas nicht stimmt. In den meisten Fällen jedoch, ist es der Suchtkranke selbst, der als letzter von seiner Sucht erfährt oder es wahrhaben will.

Aus dir ist mittlerweile ein psychisches Wrack geworden. Aus der einst selbstbewussten, starken und unabhängigen Persönlichkeit ist nicht mehr, als ein kleines Co- abhängiges Häufchen Elend geworden. Monatelang warst du auf der Suche, auf der Suche nach Beweisen, auf Hinweise, hast jede Veränderung an deinem Schatz registriert. Hast Symptome gegoogelt und vielleicht sogar "Selbsthilfegruppen" im social media beigetreten. Dein anfänglich schwaches Bauchgefühl ist mittlerweile dein täglicher Begleiter und du hast wieder gelernt, es ernst zu nehmen und gehst deinem Bauchgefühl immer auf den Grund. Nun....es kommt ja bekanntlich immer wie es kommen soll. Dein Bauchgefühl sagt dir, dass etwas nicht stimmt, du bist der Sache auf den Grund gegangen. Du durchforstest das Handy des Partners, du checkst die Chatverläufe, beobachtest die Kontobewegungen, dein Nachtschlaf ist eher dem Wachschlaf eines Wolfes gleichzusetzen. Du brichst alle deine Prinzipien und erkennst dich selbst nicht wieder.
Du weist genau, egal was du finden wirst, es wird weh tun. Doch in Ungewissheit zu bleiben frisst dich auf. In deinem Kopf dreht es sich 24/7 um deinen Partner und um die Angst, die dich mittlerweile auffrisst. In einem überaus treffenden und offenem Gespräch mit meiner Co- Autorin, haben wir dem Kind schließlich einen Namen gegeben. "Emotionale Borderline- Persönlichkeit".
Eine Borderline- Erkrankung äußert sich unter anderem durch selbst verletzendes Verhalten. Meist ritzen sich die Betroffenen oder schlucken scharfe Gegenstände, sobald sie seelischen Schmerz empfinden, da sie diesem Druck nicht mehr kompensieren können.
Bei der "Emotionalen Boderline- Persönlichkeit" ist es ähnlich, nur zeigen die Betroffenen den Schmerz nicht nach außen, sondern fügen sich mehr und mehr emotionalen Schmerz zu.



Du weißt genau, dass dein Partner/in ein Suchtproblem hat. Du kannst nun selbst nicht mehr mit deiner Lage umgehen, begibst dich ständig auf die Suche nach neuen Indizien und findest natürlich immer wieder welche. Tiefer und tiefer bohrt sich der Dolch in dein Herz, du hast den Griff in der Hand und bestimmst, wie sehr du dir damit weh tust. Anstatt ihn herauszuziehen, drehst du lieber weiter an ihm und drückst ihn immer weiter in deine Eingeweide.
Es wäre zu einfach, deinen Partner/in ein Ultimatum zu stellen oder die Beziehung zu beenden, um wieder ein freier Mensch zu sein. Die Suchterkrankung deines Partners/in macht auch vor dir nicht halt. Du hast das Gefühl, er/sie könnte es nur mit deiner Hilfe schaffen. Und somit besiegelst du, wenn du ganz viel Pech hast, dein Schicksal. Dein Gehirn empfindet es mittlerweile als Belohnung, wenn du immer wieder etwas findest, was dir weh tut, sei es der versteckte Alkohol oder die Drogen die in immer absurderen Verstecken darauf warten, von dir gefunden zu werden. Und dann? BAHM... wieder läuft es heiß deinen Rücken herunter, dein Herz rast und die Atmung wird flacher. Mittlerweile die gleichen Symptome, wie diese, die dein Schatz empfindet wenn er/ sie sich den Alk die Kehle herunterschüttet oder sich wie ein Staubsauger den Dreck hineinzieht.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen. DU bist ein toller Mensch, DU bist stärker als du denkst und nur DU bist dafür verantwortlich, dass du wieder glücklich wirst.
Denke bitte auch an dich, denn das hast du in letzter Zeit sehr vernachlässigt. Niemand ist es wert, dich so leiden zu lassen.
Die Liebe zu einem Menschen kann sehr tief und innig sein. Seelen, die zueinander gefunden haben, sollte man nicht trennen. Doch manchmal hat das Schicksal etwas ganz besonderes vor. Es hat sich euch beide ausgesucht. Seit ihr stark genug, die Prüfung zu bestehen?


Mittwoch, 29. Januar 2020

Ich brauch das nicht, ich kann jederzeit damit aufhören

Hallo liebe Ehefrau, lieber Ehemann, Hallo lieber Partner, liebe Partnerin.
Wenn dich die Überschrift dieses Beitrages anspricht, dann hast du entweder einen lieben Menschen in deinem näheren Umfeld, von dem du diese Worte bereits unzählige Mal hören durftest oder bist es gar selbst, der diesen Satz bereits verwandt hat.
Ich selbst gehöre zu Team 1. Als Tochter einer alkoholabhängigen Mutter lernte ich den Satz schon weit vor meiner Einschulung kennen. Unzählige male, erwähnte meine Mutter diesen Satz, unzählige male, glaubte ich diesen. Unzählige male, schöpfte ich Hoffnungen und war mir selbst sicher, dieses Mal schafft sie es, ihre Sucht zu besiegen.

Nun Ich bin erwachsen und sie säuft immer noch.

Ich habe mich in den letzten Wochen sehr viel mit dem Thema Alkohol- und Substanzmissbrauch in Familien beschäftigt. Habe Fachartikel gelesen, Erfahrungsberichte angehört und mir selbst dazu den Kopf zerbrochen. Ich werde heute mal genauer darauf eingehen, wie sich der Alkohol- und Drogenmissbrauch in einer Partnerschaft auswirkt und warum die meisten Ehen/ Partnerschaften genau aus diesem Grund entweder in einer toxischen Beziehung oder mit der Trennung enden.

Wenn ich jemanden kennenlerne, mit dem ich vielleicht eine Beziehung eingehen möchte, dann bemerkte ich oft erst später, dass mein potenzieller Partner ein Problem hat. Die können das nämlich sehr gut verstecken. Doch spätestens, wenn mein klarer Menschenverstand wieder eingesetzt hat und die ersten rosa Wolken verschwunden sind, dann spüre ich, dass etwas nicht stimmt. Doch Alkohol/Substanz abhängige sind wahre Meister der Vertuschung. Sie werden dir Geschichten auftischen und du wirst sie glauben, aus Liebe.
Lange wird eure Beziehung so weiter vor sich hin leben. Es ist ein geben und ein nehmen. Wobei du mehr und mehr beginnst, mehr zu geben als zu nehmen. Du gibst deinem Partner/in dein Vertrauen, ein Geschenk welches das höchste Gut zwischenmenschlicher Beziehungen ist. In deiner Magengegend macht sich jedoch von Mal zu Mal, ein immer größerer werdender Zweifel breit. Du weißt, dass du belogen wirst, findest vielleicht Hinweise, die die Sucht des Partners/in erklären. Sprichst du deine Bedenken an, werden diese direkt entschärft und du wirst beruhigt.
Du beginnst dich zurückzuziehen, jede freie Minute nachts im Bett denkst du darüber nach. Das vermeintliche Problem deines Partners/in ist für dich allgegenwärtig.
Vielleicht hast du deine Bedenken bereits offen angesprochen. Gelobte er/sie Besserung? Verspricht sie/ er, sofort damit aufzuhören? Glaubst du das?

Tu dir selbst den Gefallen und überlege dir, was DIR wichtig ist. Ja klar, du liebst diesen Menschen und möchtest ihn nicht verlieren. In guten wie in Bösen Zeiten, so will es das Ehegelübde.
Ich nenne das einen schmalen Grat zwischen Eheversprechen und Co-Abhängigkeit.

Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass man einen suchtkranken Menschen nur hilft, wenn man ihm nicht hilft.
Du wirst niemals Erfolg haben, wenn du ihm/ihr unzählige Standpauken zum Thema Sucht und Substanzmissbrauch halten wirst und wenn du deinen Partner/ in deckst und die Umstände verharmlost. Du wirst dich nur selbst belügen. Der einzig richtige Weg ist, dass du dich da rausholst.
Auch Angehörige können zu einer Suchtberatungsstelle gehen und sich Hilfe holen bzw. Gespräche führen, die guttun und dir bei deinen Entscheidungen auf fachlicher und menschlicher Ebene zur Seite stehen.

Freitag, 17. Januar 2020

Das Arschloch- Ich

Es wird der Tag kommen, an welchem du dich fragen wirst, WER bin ICH eigentlich?
Du bist als Kind mehr oder weniger gut behütet aufgewachsen. Hast diverse Glaubenssätze wie "Du musst artig sein" oder du bist nur gut und liebenswert, wenn du das tust, was man dir sagt", "sei immer ordentlich, denke immer an die anderen".. ich könnte die Liste unendlich fortsetzen.

Doch...warum das alles eigentlich? Befolgst du sie deshalb, weil du es wirklich willst, oder einfach,weil du es nicht anders gewohnt bist. Wenn du die zweite Variante gewählt hast, dann sind wir schon mal zwei.

Fragen wir mal anders herum. Was willst du in deinem Leben für dich selbst?
Eine Familie, gesunde Kinder, eine glückliche Beziehung? Jap und da kommt der Schlips auch schon ins Rad. Man muss nicht weit in die Ferne schauen um zu erkennen, dass überall mehr Schein als Sein herrscht. Klar.... gesunde Kinder sind das wichtigste, keine Frage. Aber schauen wir mal weiter. Beziehungen, Ehen,- Bündnisse fürs Leben, so wird es salopp daher gesagt. Doch was ist da wirklich noch dran, in der heutigen, -schnelllebigen Zeit. Ist mein Handy kaputt, kaufe ich mir ein neues.
Gibt es ein Problem mit meinem Kühlschrank, brauche ich baldmöglichst einen neuen. Genau so ist es auch mit dir, funktionierst du nicht mehr so, wie es andere gern hätten, wirst du gegen etwas vermeintlich besseres eingetauscht. Das ist mittlerweile in jeder dritten Ehe so. Der nächste Bitte.
Solltest du auch gerade in einer ähnlichen Situation stecken, dann sind die folgenden Zeilen umso wichtiger für dich. Bleib dir immer treu, höre auf dein Bauchgefühl und halte an deinen eigenen Grenzen fest, lass dich von niemanden zerstören.

Ich habe aus diversen Gründen, wie die Alkoholsucht meiner Mutter und meiner etwas anderen Kindheit schon früh gelernt, meine Gefühle nicht zu zeigen. Habe alles in mich hineingefressen und noch gelächelt, obwohl mir zum Heulen zu mute war. Was hat es manchmal weh getan, aber ich habe die Klappe gehalten. Habe immer versucht, es allen recht zu machen. Mein größter Glaubenssatz war "ich muss von allen gemocht werden" und dafür habe ich meine eigenen Bedürfnisse weit zurückgestellt. Das ging so weit, dass ich vergessen habe, zu spüren was mir gut tut und was ich selbst möchte.

Ja nun, seit einiger Zeit bin ich da etwas offener geworden. Ich kommuniziere meine Gefühle, meine Ängste und meine Bedenken. Das tue ich, auch wenn ich weiß, dass ich mich damit vielleicht selbst verrate. Ja, ich werde jetzt vielleicht von weniger Menschen gemocht, aber darauf scheiße ich.
Mir geht es besser, seit ich mich selbst kommuniziere und mich selbst mehr in meinen eigenen Fokus rücke.
Meine Glaubenssätze habe ich neu sortiert und formuliert.

- Ich überlege genau ob mir eine Situation gut tut und wenn nicht, dann sage ich das.
- Ich kommuniziere meine Grenzen klar und ziehe Konsequenzen daraus, wenn diese überschritten    sind
- Ich nehme mir jeden Tag Zeit für mich ( Ich schreibe an meinem Blog)
- Neben meiner Kinder bin ICH die wichtigste Person in meinem Leben
- Ich brauche niemanden in meinem Leben der mich nicht wertschätzt
- Ich bin eine eigenständige Person die von niemandem abhängig ist
- Ich liebe mich selbst
- Ich meide Menschen, die mir nicht gut tun

Ich bezeichne mich selbst als Einzelgängerin. Ich bin introvertiert und denke viel über das Leben nach. Ich bin eine Tagträumerin. Ich stehe auf Esoterik und Spiritualität und ich lache über meine eigenen Witze. Und... ja ich bin alles andere als ein perfekter Mensch. Aber wer sich mein Freund nennen darf, der ist es auch wirklich;)




Vielen Dank für das Bild


Freitag, 10. Januar 2020

Hochsensibel, spirituell erwacht oder einfach nur verrückt?

Ich gehöre dem Team ü25 an und stelle fest, dass ich niemals zuvor so viel über mich, das Leben und diese Welt nach gedacht habe. Wir haben 24/7 Zugang zu jeglichen Medien. Wir präsentieren unser Leben, wir stellen bestimmte Szenen aus unserem Alltag online und schauen alle paar Minuten aufs Handy in der Hoffnung viele Likes auf ein Foto zu bekommen. 
Wir machen ein Selfie und legen 10 Filter aufs Bild, denn wer will schon sehen, wie grässlich alt und fett wir in Wirklichkeit aussehen. Je mehr Likes oder Follower wir haben, desto besser fühlen wir uns. Wir behalten unsere Meinung für uns, aus Angst man könne uns auslachen, nicht ernst nehmen. Wir wollen nichts falsches sagen oder tun. Wir haben gelernt, dass wir nur etwas wert sind, wenn wir so sind, wie uns die Gesellschaft gern hätte. 
Wir schweigen, obwohl wir reden möchten. Wir lachen, obwohl wir weinen möchten. Wir stehen steif, obwohl wir tanzen möchten. Wir sind still, obwohl wir schreien wollen. Wir lügen, aus Angst und Bequemlichkeit. 
Zu einer Zeit im Jahr bekommen wir die Scheinheiligkeit der Menschheit besonders zu spüren. Zwischen Weihnachten und Silvester befinden wir uns plötzlich im 7. Himmel. Alle haben sich lieb, jeder wünscht dem anderen nur das beste jeder rennt mit einem aufgesetztem Lächeln auf den Lippen durch die Gegend. 

Muss ich mich verstellen, um anderen zu gefallen?
Warum gibt es Konflikte, wenn ich mich von meiner wahren Seite zeige.
Zeige ich Gefühle, bin ich eine Memme und werde belächelt.
Wenn ich meine Meinung sage und diese dem einen oder anderen nicht passt, dann werde ich bewertet.
Mache ich einen Fehler, zerfetzen sich andere das Maul über mich.
Ich sehe die Menschen als blutrünstige Hyänen, die nur darauf warten, dass ein Stück Fleisch für sie abfällt, zum jagen selbst, sind sie zu faul. Soll heißen: in fremder Suppe herum zu rühren macht doch viel mehr Spaß, als sich eigene zu Kochen und auf dem eigenen Teller zu bleiben.

Seit Jahren neige ich dazu, mein Umfeld genau zu beobachten. Ich analysiere fast schon automatisch das Verhalten der anderen und versetze mich ungewollt in die Lage meiner Mitmenschen. Den Schmerz und negative Stimmungen des anderen fühle ich und suche nach Gründen, die dieses und jenes Verhalten erklären könnten.

Im Laufe des Lebens begegnet man viele Menschen. Vieles sind Bekanntschaften, welche dich nicht lange auf deinem Lebensweg begleiten und einige sind ein paar Jahre mit dir befreundet. Lediglich eine Kinderhand voll entwickeln sich zu wahren Freunden fürs Leben. Wenn du Glück hast, findest du sogar deinen Herzensmenschen. Ein Mensch, der dir die Last von den Schultern nimmt und dir dein Leben ein großes Stück schöner und lebenswerter macht.



Nun, da ich ja aufgrund meiner Vergangenheit als Tochter einer bis heute stark alkoholabhängigen Mutter, eher dazu neige stets nur das schlechte im Menschen zu sehen, durchleuchte ich auch die scheinbar guten Menschen in meinem Leben.
Ich fühle mich teilweise gefangen in meinen eigenen Gedanken. Durchlebe eine Phase, welche es mir schwer macht, das Gute im Menschen zu sehen. Betrachten wir mal genau den Begriff "Hochsensibel" Modebegriff oder Tatsache?
 Du bist laut Definition hochsensibel wenn du:
- große Menschenansammlungen meidest, weil du dich überreizt fühlst
- du die Anwesenheit bzw. die Blicke anderer Menschen sprichwörtlich spürst
- du die Gefühle des anderen wahrnehmen kannst ohne das du mit ihm sprichst
-du hast eine besondere Verbundenheit mit der Natur und mit den Tieren
- denkst viel nach und bist introvertiert
- fühlst dich wohl, wenn die viel Zeit mit dir selbst verbringst
- wirkst eher weniger selbstbewusst und hast ein großes Bedürfnis nach Harmonie.

Ok.... laut Definition bin ich hochsensibel. Da ich aber viel nachdenke und auf der Suche nach Antworten bin, war ich auch auf der spirituellen Ebene unterwegs. Keine Frage, ich glaube an eine höhere Macht und habe mich viel mit dieser Materie beschäftigt. Ich bin dabei auf eine mögliche Antwort auf meinen "Zustand" gekommen. Bin ich spirituell erwacht?
Laut Recherchen vieler Foren, Internetseiten und Ratgeber werden folgende Symptome für "spirituelles Erwachen" aufgezeigt:
- du hinterfragst dich selbst und dein gesamtes Umfeld
- du suchst nach dem Sinn des Lebens
- du bist in dich gekehrt und genießt die stille
- du fühlst dich mit der Natur verbunden
- du beginnst, die Kontrolle über deine Zukunft sowie die Auswirkungen deiner Vergangenheit abzulegen
-du beginnst, mehr in dich hineinzuhören und die Stimme deiner Seele mehr Gewicht zu geben.
Ok.... laut Definition befinde ich mich wohl im Prozess des spirituellen Erwachsens.

Wenn dann doch zwischendurch mal mein noch verbliebener "Verstand" einschaltet, dann würde ich mir eher die Diagnose einer Psychose oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung zuschreiben.

Was ich jedoch mit Gewissheit sagen kann ist, dass ich mich in der Gesellschaft der heutigen Menschheit nicht mehr wohl fühle. Ich spüre die Anspannung, den Stress, die Lügen und den Schmerz, den sich jeder selbst oder seinen geliebten Menschen zufügt und ich fühle mich dabei nicht mehr wohl.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich gern als "Menschenhasser" bezeichne. Nun.. eine Handvoll Menschen gibt es doch in meinem Leben, die ich als meine Herzensmenschen bezeichnen würde. Doch da es genau diese Gruppe Menschen ist, die einen am meisten weh tun kann, ich blicke dabei in meine Kindheit zurück, so kann man davon nochmal die Hälfte abziehen, denen mein Vertrauen geschenkt wird.
Ich bin dankbar, dass ich diesen Prozess durchlaufen darf und warte auf meine Erleuchtung, wenn ich mir etwas Humor erlauben darf. :)

Schwester Susi

Vielen Dank für das Bild

Mittwoch, 17. Juli 2019

Komm zu mir und ich werde dir weh tun

Gewalt, Alkohol, Demütigung und Vernachlässigung in der Kindheit machen dich zu einem Erwachsenen, der hochsensibel ist und Menschen gegenüber skeptisch sein wird. Lange schleppst du dein Leid mit dir herum, ohne dass man dir etwas ansieht, denn du bist der Meister der Vertuschung.

Vielleicht gehörst du zu der Sorte Mensch, die von ihren Eltern im Suff nichts als Blamage, Krisen und Missachtung erfahren haben und hast somit zeitig die harten Seiten des Lebens erfahren. Deine wenigen Freunde beschreiben dich als kaltherzig und gleichgültig, jedoch schätzen sie deine ehrliche und aufrichtige Art. Du wirkst auf fremde auf den ersten Blick distanziert, zurück gezogen und desinteressiert. Das in dir mehr als das steckt, weißt meist nur du, oder wenige, dir sehr nahe stehende Personen. 

Lange bist du damit gut durchs Leben gekommen. Deine Trauer trägst du tief in dir, und lässt diese nur zu, wenn du ganz allein für dich bist. 

Doch was ist, wenn du plötzlich einen Menschen triffst, der in dir mehr sieht, als das was du vorgibst zu sein? Ein Mensch, der dich ansieht und spürt, dass es dir schlecht geht und dir deine Kaltherzige Art nicht abnimmt? 

Plötzlich bist du verletzlich und spürst Emotionen, wie du sie nie zuvor erlebt hast. Du beginnst, deine ganz eigene Geschichte langsam zu verarbeiten und lernst, dass es Menschen gibt, dir deiner Seele gut tun. Du öffnest dich. 
Da du aber ein Realist bist und weißt, dass das Leben es nie zu gut mit dir meinen kann, brauche ich dir nicht zu sagen, dass es für dich gefährlich sein kann, wenn jemand soviel Zugang zu dir hat. 





Irgendwann wirst du feststellen, dass das Leben eben wirklich kein Ponyhof ist und du wirst aus deiner Blase heraus gerissen. 

Beginnst du, einen Menschen so sehr zu lieben, dass er alles von dir weiß, dem du deine tiefsten Gefühle sowie Ängste mitteilst, ist es der, der dich so sehr verletzen kann, wie es zuletzt in deiner Kindheit eine Person getan hat. 

Du fühlst dich plötzlich wieder wie ein kleines Mädchen, was genau wie früher, nicht ernst genommen wird, für die Ängste und Gefühle belächelt wird und dessen Bedürfnisse hinter die, des anderen gestellt werden. 

Als Kind aus einer Alkoholikerfamilie bist du meist hochsensibel und spürst sofort, wenn etwas nicht stimmt oder nimmst Veränderungen wahr, bevor sie offensichtlich werden.

Bist du vielleicht zu offen und sprichst Ängste der geliebten Person gegenüber aus, denkst du, du hast etwas richtiges getan, schließlich sorgst du dich um diesen Menschen. 
Du tust es sicher einmal, zwei mal oder drei mal. Merkst aber, dass die Ernsthaftigkeit in deinen Augen nicht bei der Person ankommt. 

Gefühlsausbrüche, die du aus Angst und Verzweiflung hast, treten immer öfter auf. Und jedes mal wirst du dafür ausgelacht. Niemand wird dich ernst nehmen. Wieder einmal wird dir gelehrt, dass es falsch ist, deine Gefühle zu zeigen. Wieder einmal ist es falsch, dass du auf dich achtest und deine Sorgen ansprichst. 
Öffne dem falschen Menschen dein Herz und er wird es zerstören. Und während er dies tut, wirst du  weiterhin Lauthals ausgelacht.

Das einzige was du tun kannst ist, dabei zu zusehen, wie deine Vorstellungen und Wünsche wie eine Seifenblase zerplatzen. Das einzige was bleibt, ist ein leerer Platz in deinem Herzen und eine weitere Narbe auf der Seele, die dich dein Leben lang zeichnet. 

Was in solchen Momenten richtig oder falsch ist, kann dir niemand sagen. Das weist nur du allein. 

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Fühle dein inneres Kind und beginne dich zu heilen Teil 1.

 Das " innere Kind ". Für die einen ist es Humbug, für die anderen lebendige Realität. Das innere Kind wird im psychologischen Sp...