Montag, 4. Januar 2021

Fühle dein inneres Kind und beginne dich zu heilen Teil 1.

 Das "innere Kind". Für die einen ist es Humbug, für die anderen lebendige Realität.

Das innere Kind wird im psychologischen Sprachgebrauch als Synonym für in der Kindheit erlernte Werte, Glaubenssätze und Emotionen bezeichnet. Die ersten 7 Lebensjahre sind dabei die am stärksten prägenden Jahre. Erlebst du in der Kindheit viel Unheil und wächst in einer dysfunktionalen Familie auf, erlebst wie deine Eltern schon morgens betrunken durch die Wohnung wanken, wirst du mit absoluter Sicherheit sehr viel Probleme im Erwachsenenalter haben.

Häufig ist es so, dass Kinder aus suchtbelasteten Familien sehr früh "parentifizieren". Das bedeutet, dass schon ein 7 jähriges Kind die Rolle der Eltern übernimmt. Es schmeißt den Haushalt, entschuldigt die Eltern beim Elternabend, erfindet Ausreden um die Eltern zu Schützen und um das soziale Erscheinungsbild der Familie nach außen hin stabil zu halten. 

Sind diese Kinder dann erwachsen, haben sie meist starke Probleme dabei sich selbst liebevoll wahrzunehmen und ihre Bedürfnisse zu spüren bzw. schämen sich sogar dafür, sich selbst gutes zu tun.

Sie stolpern von einer Beziehung in die nächste und geraten unbewusst immer wieder an die "gleiche Sorte" Mensch. Die erwachsenen Kinder aus der Alkholikerfamilie benötigen ihren Partner um sich selbst als sinnvoll wahrnehmen zu können. In vielen meiner Posts konntest du bereits den Satz lesen "Liebe mich, damit ich weiß wer ich bin". Und genau so ist es auch. Sie leben sprichwörtlich im Raum des anderen da sich es nie gelernt haben, auf sich selbst Rücksicht zu nehmen. 

Was hat nun das innere Kind damit zu tun? - Sehr viel sogar-.  Die erwachsenen Kinder aus der Alkoholikerfamilie reagieren auch heute noch in triggernden Situation wie sie damals als kleine Kinder reagiert haben, spüren die gleichen Emotionen und fühlen sich genauso hilflos wie damals als Kind. 

Ein kleines Beispiel aus meinem eigenen Leben, so wie ich es selbst noch vor einigen Jahren geführt habe:

Ich habe mir auf der Arbeit immer sehr viel Mühe gegeben, wollte immer positiv auffallen und habe mir sprichwörtlich den Arsch aufgerissen. Habe Dienste übernommen, habe Überstunden gemacht, habe die Arbeit für andere erledigen wollen. Und warum das ganze? Es war nicht aus Nettigkeit oder Nächstenliebe. Nein... ich war süchtig nach Bestätigung, süchtig nach Lob und Anerkennung. Dafür habe ich mich selbst weit hinten angestellt, nur um ein "Danke du bist so toll" von meiner Chefin zu hören. 

worin liegt die Verbindung zu meinem "Inneren Kind".- Ich habe als Kind einfach nie Lob und Anerkennung geschweige denn Liebe von meiner Mutter bekommen. Ich musste immer funktionieren um die Fassade aufrecht zu erhalten. Es hat sich nie jemand für meine Bedürfnisse interessiert und deshalb habe ich gelernt, dass man seine eigenen Bedürfnisse abgrundtief missachtet. 

Ich habe also Dienste ohne Ende geschrubbt, um mich selbst zu spüren. Es fühlte sich so gut an, dass ein Mensch etwas nettes zu mir sagte.

Du weißt sicher selbst, dass ich damit den falschen Weg gegangen bin. Alles was ich damit bezweckt habe  gleicht einem pusten am aufgeschürften Knie". Doch die innere Wunde die ich in mir trug, wurde dadurch nicht geheilt. Ich wurde lediglich angetriggert noch mehr für andere tun zu müssen um Anerkennung zu ernten. Mir selbst Anerkennung zu geben fühlte sich falsch, fremd und völlig absurd an. 




Wie kann ich diese Wunde heilen? 

Nun... es gibt kein Patentrezept, jeder muss seinen eigenen Weg finden. Doch egal welcher Weg für dich der Richtige ist, den ersten Schritt gehen wir alle gemeinsam. MUT und WILLEN sowie der Entschluss sein Leben endlich zu würdigen und etwas zu verändern. Stehen bleiben oder gar den Weg garnicht erst antreten garantieren dir weiterhin einen Platz in der Opferrolle.

Setze dich mit deinem inneren Kind auseinander. Nimm Verbindung zu ihm auf. Wie du das tust kannst du zu genüge im Internet nachlesen. Ich berichte dir nur von meinen eigenen Erfahrungen die bei mir tief wirksam sind und diese nenne ich dir im folgenden Absatz. 

Was hat dich damals als Kind glücklich gemacht? Wo hast du gespielt, auf welchen Spielplatz bist du oft gewesenen, auf welchen Baum bist du geklettert, welches Waldstück hast du unsicher gemacht. - Suche diese Orte auf-. Besonders effektiv ist diese Maßname wenn du nicht mehr an diesen Orten warst seit deiner Kindheit. Nimm dir ein paar Tage frei und reise in die Stadt in der du aufgewachsen bist und suche deine Orte auf. Du wirst sehen welche Emotionen dabei aufkommen. Du wirst dich wieder wie das kleine Mädchen oder der kleine Junge von damals fühlen. Genieße diesen Moment, spüre den Wind auf deiner Haut, rieche den Duft des Ortes, lausche den Geräuschen der Umgebung, schließe die Augen und lass die aufkommenden Emotionen in ihrem vollen Glanz zu. All das ist DEIN inneres Kind welches dir da gerade gegenüber steht. Sieh es an und lächel es an, umarme es auch gern in Gedanken wenn es sich für dich richtig anfühlt. 

Diese Methode ist die für mich mit großen Abstand die effektivste und emotionalste Methode um Kontakt mit meiner Vergangenheit aufzunehmen.


Im 2. Teil zum Thema inneres Kind wird es sehr persönlich. Ich stelle dir die Methode vor, wie du im Namen deines Inneren Kindes einen Brief an deine Eltern schreiben kannst und warum es für dich so heilend sein kann. 

Viel Liebe für dich.

Deine Susi


Wenn du auch Erfahrungen mit einem alkoholkranken Menschen gemacht hast wodurch du dich selbst in deinem Leben sehr eingeschränkt fühlst dann bist du herzlich willkommen in meinem Coaching-programm. Hier kannst du dich zum kostenfreien Gespräch anmelden in dem wir gemeinsam deinen Weg in eine neue Zukunft erstellen. 




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