Mittwoch, 17. Juli 2019

Komm zu mir und ich werde dir weh tun

Gewalt, Alkohol, Demütigung und Vernachlässigung in der Kindheit machen dich zu einem Erwachsenen, der hochsensibel ist und Menschen gegenüber skeptisch sein wird. Lange schleppst du dein Leid mit dir herum, ohne dass man dir etwas ansieht, denn du bist der Meister der Vertuschung.

Vielleicht gehörst du zu der Sorte Mensch, die von ihren Eltern im Suff nichts als Blamage, Krisen und Missachtung erfahren haben und hast somit zeitig die harten Seiten des Lebens erfahren. Deine wenigen Freunde beschreiben dich als kaltherzig und gleichgültig, jedoch schätzen sie deine ehrliche und aufrichtige Art. Du wirkst auf fremde auf den ersten Blick distanziert, zurück gezogen und desinteressiert. Das in dir mehr als das steckt, weißt meist nur du, oder wenige, dir sehr nahe stehende Personen. 

Lange bist du damit gut durchs Leben gekommen. Deine Trauer trägst du tief in dir, und lässt diese nur zu, wenn du ganz allein für dich bist. 

Doch was ist, wenn du plötzlich einen Menschen triffst, der in dir mehr sieht, als das was du vorgibst zu sein? Ein Mensch, der dich ansieht und spürt, dass es dir schlecht geht und dir deine Kaltherzige Art nicht abnimmt? 

Plötzlich bist du verletzlich und spürst Emotionen, wie du sie nie zuvor erlebt hast. Du beginnst, deine ganz eigene Geschichte langsam zu verarbeiten und lernst, dass es Menschen gibt, dir deiner Seele gut tun. Du öffnest dich. 
Da du aber ein Realist bist und weißt, dass das Leben es nie zu gut mit dir meinen kann, brauche ich dir nicht zu sagen, dass es für dich gefährlich sein kann, wenn jemand soviel Zugang zu dir hat. 





Irgendwann wirst du feststellen, dass das Leben eben wirklich kein Ponyhof ist und du wirst aus deiner Blase heraus gerissen. 

Beginnst du, einen Menschen so sehr zu lieben, dass er alles von dir weiß, dem du deine tiefsten Gefühle sowie Ängste mitteilst, ist es der, der dich so sehr verletzen kann, wie es zuletzt in deiner Kindheit eine Person getan hat. 

Du fühlst dich plötzlich wieder wie ein kleines Mädchen, was genau wie früher, nicht ernst genommen wird, für die Ängste und Gefühle belächelt wird und dessen Bedürfnisse hinter die, des anderen gestellt werden. 

Als Kind aus einer Alkoholikerfamilie bist du meist hochsensibel und spürst sofort, wenn etwas nicht stimmt oder nimmst Veränderungen wahr, bevor sie offensichtlich werden.

Bist du vielleicht zu offen und sprichst Ängste der geliebten Person gegenüber aus, denkst du, du hast etwas richtiges getan, schließlich sorgst du dich um diesen Menschen. 
Du tust es sicher einmal, zwei mal oder drei mal. Merkst aber, dass die Ernsthaftigkeit in deinen Augen nicht bei der Person ankommt. 

Gefühlsausbrüche, die du aus Angst und Verzweiflung hast, treten immer öfter auf. Und jedes mal wirst du dafür ausgelacht. Niemand wird dich ernst nehmen. Wieder einmal wird dir gelehrt, dass es falsch ist, deine Gefühle zu zeigen. Wieder einmal ist es falsch, dass du auf dich achtest und deine Sorgen ansprichst. 
Öffne dem falschen Menschen dein Herz und er wird es zerstören. Und während er dies tut, wirst du  weiterhin Lauthals ausgelacht.

Das einzige was du tun kannst ist, dabei zu zusehen, wie deine Vorstellungen und Wünsche wie eine Seifenblase zerplatzen. Das einzige was bleibt, ist ein leerer Platz in deinem Herzen und eine weitere Narbe auf der Seele, die dich dein Leben lang zeichnet. 

Was in solchen Momenten richtig oder falsch ist, kann dir niemand sagen. Das weist nur du allein. 

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