Sonntag, 12. Mai 2019

jeder Tag ist ein Kampf mit mir selbst

Ich wünsche dir einen schönen heutigen Muttertag. Für mich selbst ist dies ein eher deprimierender Tag, denn es gibt nicht viel, wofür ich meiner Mutter danken könnte, ja sie hat mir das Leben geschenkt, doch dass aus diesem Leben etwas wundervolles entsteht, war leider nicht ihr Werk.

Heute möchte ich mich jedoch weniger direkt mit dem Thema Alkohol beschäftigen. Sondern mit einem Problem, welches geschätzt jeder zweite in sich trägt.

Ich neige dazu die Menschen in meiner nähern Umgebung ganz genau zu analysieren und zu erforschen warum, wieso, weshalb sie so sind und wie deren Umgebung auf sie reagiert.

Ich denke gerade viel über das Thema "SELBSTWERT-SELBSTBEWUSSTSEIN" nach. Ich glaube, ich brauche nicht zu erklären wobei es sich um Selbstwert- bzw. Selbstbewusstsein handelt. Einige sprühen förmlich vor innerer Stärke und es scheint sie nichts aus der Bahn zu werfen, andere wiederum kämpfen so sehr gegen sich und hassen sich selbst.

Betrifft es uns alle?

Als Erstes kann ich ganz sicher sagen, nicht jeder der Selbstbewusst wirkt, ist es auch. Ich denke, eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist es, heraus zu finden, welche Schwäche mein Gegenüber hat, egal wie stark dieser wirkt. Mein Fazit dazu, es gibt niemanden, der zu 100 % selbstbewusst ist. Es wird nur viel dahinter versteckt.

Ich habe in meiner Umgebung viele Menschen, die ein nicht "normales Leben" hinter sich haben.

Erwachsene Kinder aus Alkoholiker – Familien, Erwachsene Kinder die adoptiert wurden und in ihrer Familie stets einen Konkurrenzkampf mit ihren Geschwistern führen mussten, Menschen die vertraut haben und enttäuscht wurden. Genauso kenne ich Menschen, die stark und selbstbewusst wirken, jedoch eigentlich nur Angst haben und diese Mauer aufbauen, um sich selbst zu schützen.

Diese Charaktere haben alle eins gemeinsam. - Sie haben Angst. -

Ich für meinen Teil weiß, dass ich aufgrund meiner Kindheit viele Defizite habe, welche ich nun selbst lösen muss. Meine Mutter hat mir weder Anerkennung, Stolz noch Liebe entgegenbringen können. Ich kam nur weiter, in dem ich ihre leeren Flaschen entsorgte und dafür gesorgt habe, dass sie nicht an ihrem Alkoholkonsum verreckt ist. Ein Kampf der bis heute andauert.

Während die anderen Kinder in meinem Alter sich in der Schule beweisen konnten, hatte ich nur damit zu tun, nicht einzuschlafen. Ich hatte wenige Freunde, weil ich mich verschlossen habe vor anderen aus Angst verletzt zu werden. Psychologen haben mich damals als" Verhaltensgestörtes Kind" diagnostiziert.

Den gleichen Hintergrund hat ein Mädchen, welches von ihren Eltern abgestoßen wurde und adoptiert wurde. Sie hatte dort sicher ein schönes Leben, doch sie führte einen täglichen Kampf gegen die leibliche Tochter ihrer Adoptiveltern Sie musste sich behaupten, stark sein und erfolgreich sein. Ein Kind kann mehr kompensieren als jeder Erwachsene. Doch die Narben bleiben ein Leben lang. Und der Schmerz kommt meist erst im Erwachsenenalter. Der stetige Kampf um Anerkennung und gehört werden geht automatisch weiter. Auch, wenn dies gar nicht nötig ist.

"Aus einem Kind was Schmerz in der Familie erlebt, wird ein Erwachsener, der Schmerz zufügt, meist gegen sich selbst".

Gibt ein Mensch einem anderen sein ganzes Vertrauen entgegen und wird ihm gezeigt, dass das Vertrauen missbraucht und er enttäuscht wurde, dann wird dieser Mensch nur sehr schwer jemand anderem Vertrauen können. Vertrauen ist in meinen Augen emotionales Gold. Wer es besitzt und wem es von einem Menschen geschenkt wird, kann sich als reich betrachten.

"Wer zur Hölle bin ich?"

WAS ist liebenswert an mir?

WAS ist besonders an mir?

Bin ICH etwas besonderes?

Kann Ich das überhaupt?

WARUM bin ich SO?

Und die Fragen aller Fragen, WAS kann ich tun, damit ich emotional stärker werde.

Ein Zitat aus dem Buddhismus trifft es dazu ganz gut:

Zitat: "Was du denkst, bist DU.

Was du bist, strahlst DU aus.

Was du ausstrahlst, ziehst du an."


Sprich: denkt du schlecht, wirst du schlechtes anziehen.

Googelst du im Internet nach Methoden, dein Selbstbewusstsein zu stärken, wirst du schnell fündig. "Wenn du diese 3 Schritte beachtest, bist du in 24h selbstbewusst" und andere Lügenphrasen werden dir vorgelegt.

Mein Rat: Vergiss das alles, du kannst nichts in 24 h erarbeiten was zuvor dein ganzes Leben nicht aufgebaut wurde.

Es ist ein Prozess. Ich arbeite an meiner ganz eigenen Theorie und einer Methode, mich in der kranken Menschheit zu behaupten.

1. Finde heraus, woher das Gefühl kommt kein Selbstbewusstsein bzw. Selbstwert zu haben. Wo liegen die Wurzeln?

2. In welchen Situationen fühlst du dich unwohl, wo denkst du, könntest du mit mehr Selbstwertgefühl besitzen, um die Situation zu meistern?

3. Ganz wichtig! Mach dir selbst klar, was du bisher in deinem Leben erreicht hast, worauf bist du stolz. Werte dies auf, denn das ist dein ganz eigener Erfolg!!!

4. Versuche dein Bauchgefühl für bestimmte Situationen zu finden und höre darauf. IMMER.

Das, was man Bauchgefühl nennt, ist ein Urinstinkt, es entspringt in deinem Unterbewusstsein. Und dieses steuert dich, ohne dass du es beeinflussen kannst.

5. Achte in Situationen, in denen du dich unwohl fühlst, auf deine Atmung. Sie wird automatisch schneller und dein Herzschlag erhöht sich. Wenn du auf deinen Atemrhythmus achtest, wird dieser automatisch ruhiger und somit entspannt sich die gesamte Situation für dich.

Abschließend ist noch zu erwähnen, dass es DEIN Leben ist und du hast nur dieses eine. Suche dir deine Mitmenschen genau aus, prüfe, ob sie dir gut tun und sei Dankbar dafür. Nimm sie an, auch sie haben Angst, sind unsicher und wissen in vielen Situationen nicht, wie sie reagieren sollen.

Ich bin ganz besonders gespannt auf dein Feedback und deine ganz eigenen Erfahrungen und Wege mit diesem Thema umzugehen und dich selbst zu stärken.

Ich wünsche dir einen ganz tollen Sonntag.



Deine Schwester Susi :)

1 Kommentar:

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